Wiesen-Beobachtungsflächen
Wiesen und Weiden, zusammenfassend als Grünland bezeichnet, zählen zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. Mehr als die Hälfte der in Deutschland vorkommenden Tier- und Pflanzenarten leben hier und bilden enge, zum Teil sehr speziell aufeinander abgestimmte Lebensgemeinschaften. Zugleich sind Wiesen typische Kulturlandschaften, die erst durch die Bewirtschaftung von Menschen entstanden sind.
Auf fünf Beobachtungsflächen können Besucher*innen an dieser Stelle des Queichparks die besonderen Lebensgemeinschaften einer Wiese kennenlernen und den Einfluss unterschiedlicher Bewirtschaftungsformen auf die Artenvielfalt erkunden. Zugleich werden diese Zusammenhänge auch regelmäßig wissenschaftlich erfasst und analysiert. Forschungsaktivitäten und Bildungsangebote rund um die Wiesen-Beobachtungsflächen leisten im Zusammenspiel einen Beitrag zur Umsetzung von SDG 15 „Leben an Land“. Im Fokus stehen dabei die Förderung einer nachhaltigen Nutzung von Landökosystemen und das Ziel, dem Verlust biologischer Vielfalt ein Ende zu setzen.
Die gesamte Wiese wurde mittels eines Balkenmähers im August 2020 auf dieselbe Höhe geschnitten und das Mähgut vollständig entfernt. Anschließend wurden fünf gleich große Flächen abgesteckt, auf denen in den kommenden Jahren unterschiedlich intensive Pflegeingriffe stattfinden sollen (vgl. Abb. 1).
Fläche 1 wird viermal im Jahr gemäht, angelehnt an den Rhythmus einer intensiven Gründlandbewirtschaftung. Auf Fläche 2 erfolgt eine Mahd jedes zweite Jahr mit dem Ziel, die Fläche offenzuhalten und eine Verbuschung zu verhindern. Die Flächen 3 und 4 werden jeweils zweimal im Jahr gemäht. Während das Schnittgut auf Fläche 3 entsprechend einer extensiven Wiesenbewirtschaftung entfernt wird („Mähen mit Abräumen“), verbleibt es auf Fläche 4 an Ort und Stelle („Mulchen“). Fläche 5 wird nicht gemäht und ermöglicht die Beobachtung von Entwicklungen einer Wiese ohne pflegende Eingriffe des Menschen (Grünlandbrache).
Die Entwicklung und Pflege der Wiesen-Beobachtungsflächen erfolgt in Zusammenarbeit mit der Initiative Bunte Wiese Landau, einem gemeinsamen Projekt von Studierenden und Lehrenden des Instituts für Umweltwissenschaften (iES) am Campus Landau zur Förderung der Artenvielfalt auf öffentlichen Grünflächen.