Wenige Arten aus der Gattung der Mauerbienen nutzen eine ganz besondere Nistgelegenheit: Leere Schneckenhäuser. Die Schneckenhaus-Mauerbiene (Osmia bicolor) bevorzugt dabei die mittelgroßen Gehäuse der Hainschnecken („Schnirkelschnecken“). Mit einem Pflanzenmörtel aus abgebissenen Blattstücken und Speichel bringt sie „Tarnflecken“ auf der Außenseite des Schneckenhauses an. Zusätzlich verbirgt sie das Gehäuse nach dem Verschließen der Brutzellen aufwändig unter Grashalmen oder Kiefernadeln.
Diese Mauerbiene gehört zu den wenigen einheimischen Wildbienen-Arten, die ihr Nest ausschließlich in dürren markhalten Pflanzenstängeln anlegen. Sie bevorzugt vertikale Strukturen, z.B. von Königskerzen, Brombeeren oder Eselsdisteln. Die Dreizahn-Mauerbiene ist dabei in der Lage, seitlich ein Loch in die verholzten Stängelwände zu nagen und selbst einen Hohlraum für die Brutzellen anzulegen. Der Name der Art verweist aber nicht etwa auf „Zähne“, sondern bezieht sich auf ein typisches Merkmal am Hinterleib der Männchen.
Die Blauschwarze Holzbiene ist (mit einer Körpergröße von bis zu 28 mm) die größte einheimische Wildbienenart. Trotz ihrer Größe und eines lauten Brummens ist sie aber sehr friedfertig. Ihre Nistplätze findet sie in abgestorbenen, sonnenbeschienenen Baumstämmen, manchmal nutzt sie aber auch Zaunpfähle oder alte Holzbalken. Mit kräftigen Kiefern nagt die Holzbiene fingerdicke, bis zu 30 cm lange Niströhren. Dabei produziert sie große Mengen an Sägespänen. Mit Speichel verklebt nutzt sie diese Holzpartikel auch für die Trennwände ihrer Nistzellen.